Timon* ist staatenlos. Seine Pflegeeltern erleben dadurch viele Nachteile. Das Markgräfler Ehepaar hat den Einjährigen kurz nach der Geburt aufgenommen und kämpft nun für seine Rechte und gegen Vorurteile.
Kerzenlicht und der Duft von Tee erfüllen das Wohn- und Esszimmer von Familie H. An der Wand hängt eine Gitarre, den runden Esstisch schmückt eine bauchige Kanne. Während Jennifer H. die Tassen füllt, zieht sich Timon geübt an einem Tischbein hoch und hangelt sich an der Kante entlang zu seinem Pflegevater Philipp H. Geschafft! Der 38-Jährige nimmt den Kleinen hoch und wirbelt ihn durch die Luft. Dafür bedankt dieser sich mit einem fröhlichen Glucksen. Bis der knapp ein Jahr alte Junge frei laufen kann, fehlt nicht mehr viel, nur noch ein Quäntchen Mut.
Für andere Dinge, die ihm in der Zukunft nützlich sein können, braucht es deutlich mehr. Zum Beispiel eine Gesetzesänderung. Weil Timon der Sohn einer staatenlosen Mutter ist, hat auch er diesen gesetzlichen Status. Für seine Pflegeeltern bedeutet das: "Wir dürfen mit ihm das Land nicht verlassen, noch nicht mal schnell rüber nach Frankreich oder in die Schweiz", erklärt ...